In der kleinen, aber prunkvollen Kirche Oratorio di Santa Caterina, die in der Nähe von Bagno a Ripoli liegt, habe ich heute eine Kunstausstellung besichtigt.
Am allerletzten Tag heute war Con dolce forza (bei milder Stärke) anzusehen: eine Ausstellung über die florentinischen Musikerinnen und Künstlerinnen der Vergangenheit.
Eine kleine aber interessante Ausstellung, mit Bildern aus den Uffizien und alten Büchern und Gravuren aus den Archiven der Galerie.
Die Frauen, die in Florenz im 16. und 17. Jahrhundert tätig waren, sind viele aber meistens unbekannt. Der Hof der Grossherzoge der Toskana, der Medici, förderte Künstler und Künstlerinnen.
Eine von diesen war Francesca Caccini: die Tochter eines Hofmusikers, die schon mit 13 Jahren vor einem Publikum bei der Hochzeit Mariae de' Medici mit Henry IV, dem König Frankreichs, sang.
Sie sang auf Französisch und auf Spanisch, hatte eine wunderbare Stimme; sie spielte viele verschiedene Instrumente. Aber sie übte viel als Komponistin. Als Frau, als erste Frau sogar, komponierte sie eine Oper, La liberazione di Ruggiero dall'Isola d'Alcina, wirklich ein Rekord. Dieselbe Oper wird später in Warschau vor dem Prinzen Ladislaw dargestellt: die Oper einer Frau im Ausland.
Bald ward sie zu der bestbezahlten Musikerin am Hof der Medici in Florenz. Ihre Berühmtheit dauerte lange Jahre, aber viele hassten sie. Bis 1628 war sie in Florenz tätig, später zog sie nach Rom, wo sie auch starb.
Ich bin enttäuscht: so eine Rekordfrau und die Stadt Florenz hat ihr keine einzige Strasse gewidmet (ihrem Vater Giulio Caccini aber natürlich doch)
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