Es gibt kaum eine andere Jahreszeit, die so grosszügig ist wie der Herbst.
Draussen in der Natur kann man Trauben und Feigen pflücken, auf den Feldern sind Oliven und im Wald Pilze und Kastanien zu sammeln.
Kastanien und Maronen sind überall auf den Apenninen zu finden. In der Vergangenheit war die Kastanie die Basis der Esskultur von lauten Gemeinden.
Heutzutage sind Kastanien und vor allem die dicken, prächtigen Maronen eine echte Exquisität, die man im Supermarkt kauft, oder direkt im Wald nimmt.
In der Nähe von Florenz sind Kastanienhaine normalerweise Privatbesitz und es ist unvorstellbar, einfach dorthin zu gehen und die wertvollen Früchte vom Boden zu nehmen.
Es gibt aber eine verbreitete Gewohnheit, d.h. man nimmt mit dem Kastanienhainbesitzer Kontakt und pflückt im Hain Kastanien und Maronen, die dann in entsprechenden Teilen aufgeteilt werden. Ein Teil nimmt man nach Hause mit, ein (grosser ) Teil bleibt für den Verkauf oder die Verarbeitung.
Im Kastanienwald ist in dieser Zeit wirklich viel los: die Kastanien in ihrer stacheligen Hülle fallen von den Bäumen und die Blätter, die zu vergilben beginnen, zittern im Wind.
Was kann man mit Maronen machen?
Man isst sie als ballotte (im Wasser gekocht) oder bruciate (im Feuer oder im Backhofen gebacken).
Nachdem sie ausgetrocknet sind, macht man aus den kleineren Kastanien ein süsses Mehl. Mit diesem Mehl bäckt man Kuchen, vor allem den berühmten castagnaccio.
Mit pürierten ballotte kann man super gute Torten machen, wie zum Beispiel die torta di Marradi (Marradi ist ein Dorf auf den Apennin zwischen der Toskana und Romagna, wo extrem gute Maronen angebaut werden).
Ubrigens lautet hier anbauen etwas komisch: Kastanien sind 100% umweltfreundlich, brauchen keine Pestizide und keinen Dünger.
Das ist meine Arbeit heute in einem Kastanienhain in der Gegend Mugello: ein Erlebnis, das man als Toskanabesucher nicht verpassen sollte.
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