Die Leute, die vor diesem Museum in einer Schlange stehen, wollen nicht hinein, sondern streben nach dem Besuch der naheliegenden Galleria dell'Accademia, wo der David zu bewundern ist.
Aber hier, via degli Alfani, befindet sich ein aussergewöhnliches Museum, das Zeuge der unglaublichen Verganganheit meiner Stadt ist. Museo dell'Opificio delle Pietre Dure und ganz sicher findet man hier keinen Massentourismus.
Das Museum erzählt von der Kunst der Einlegearbeit von Edelsteinen .
Es ist kein einfaches Museum, das man gut ohne eine spezifische Führung verstehen kann. Die verschiedenen Kunstwerke, die man sieht, brauchen eine Erklärung. Die Einlegetechnik, di zur Kunst wird, hat sich während der Jahrhunderte entwickelt und das immer nur dank der Medici Familie. Sie haben Edelsteine gemocht und aus diesem Grund haben sie Geld investiert und diese Kunst gefördert.
Und wirklich ist das, was man in diesem Museum bewundert, reine Kunst,. wobei aber die Künstler völlig unbekannt blieben, denn sie waren einfache Handwerker der grossherzoglichen Manufaktur.
Die Bilder, die Sie hier sehen, sind keine Gemälde; die Vollkommenheit der Arbeit ist erstaunlich. Dünne Scheiben Edelsteinen aus der ganzen Welt wurden geschnitten und auf eine Basis aus Schiefer eingelegt, um ein Gesicht, eine Blume, ein musikalisches Instrument oder einen Vogel darzustellen. Keine Pinselarbeit, nur STEIN. Die Oberflächen sind so poliert, dass man kaum glauben kann, kleinere oder grössere Stücke Stein würden da aneinanderreihen.
Tische, Spinde, Vasen wurden mit dieser Technik dekoriert. Die Arbeit dauerte Monate, sogar Jahre. Die grösste Herausforderung für die Medici Familie war die Dekoration der Cappella dei Principi in den Medici Kapellen (San Lorenzo): um diese erstaunliche Kreation zu realisieren, wurde der Opificio delle Pietre Dure schon im 16. Jahrhundert gestiftet.
Im 19. Jahrhundert, damit der Opificio ohne die grossherzogliche Familie überleben kann, wandelte man ihn in einem Renovierungszentrum um. Heute ist es eine professionelle und hochgeschätzte Restaurierungshochschule.
Nebenan ist das kleine Museum, in dem man diese kaum bekannte Geschichte entdeckt. Man bewundert noch die Werkzeuge, die die Handwerker damals benutzt haben.
Eine Sammlung von 600 Edelsteinsorten ist im 1. Stock zu bewundern. Die Medici haben die ganze Menge Edelsteine versammelt, in allen Farben und Nuancen. Haben Sie vielleicht gedacht, Jaspis (auf Italienisch diaspro) hat nur eine Farbe? Falsch.
Nach dem Besuch sollten Sie die sizilianischen Delikatessen von Arà nicht verpassen. Das Lokal ist kaum 50 Metern von hier entfernt.
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